abcde CD-Ripper
(quelloffen, Version 2.9.3 unter Linux Mint 22)
abcde ist ein CD-Ripper, der über das Terminal verwendet wird und nicht standardmäßig in Linux Mint vorinstalliert ist.
Installation aus den offiziellen Paketquellen:
sudo apt-get install abcde lame eyed3
Installation per apturl
abcde verwenden
abcde wird über das Terminal gestartet. Ausführliche Informationen über die Verwendung erhält man mit den Befehlen abcde --help
sowie man abcde
. Mit Strg+C kann abcde jederzeit beendet werden.
Komplette CD als ogg/vorbis rippen
Mit folgendem Befehl werden alle Titel einer CD als ogg/vorbis (Qualität 3) gerippt. Im aktuellen Arbeitsverzeichnis wird ein Unterordner Artist-Album angelegt, in dem die einzelnen Titel in der Form 01.Titel.ogg gespeichert werden. Leerzeichen werden durch den Unterstrich _ ersetzt.
abcde
Hierbei wird zunächst nach einem Eintrag in der MusicBrainz-Datenbank für die Metadaten der einzelnen Titel gesucht. Es werden alle gefundenen Einträge aufgelistet. Im nächsten Schritt muss man den gewünschten Eintrag auswählen. Falls keine entsprechende Eingabeaufforderung angezeigt wird, drückt man die Taste Q, um die Anzeige der MusicBrainz-Listen zu beenden.
Speicherpfad festlegen
Das Schema, mit dem der Pfad festgelegt wird, unter dem die gerippten Titel gespeichert werden sollen, wird in der Konfigurationsdatei von abcde definiert:
xed ~/.abcde.conf
Dort speichert man beispielsweise folgende Zeilen:
OUTPUTDIR=~/Schreibtisch/Rip
OUTPUTFORMAT='${ARTISTFILE}/${YEAR} ${ALBUMFILE}/${TRACKNUM} ${TRACKFILE}'
PADTRACKS=y
mungefilename ()
{
echo "$@" | sed s,:,\ -,g | tr / \__ | tr -d \'\"\?\[:cntrl:\]
}
Die Zeile PADTRACKS=y bewirkt, dass Titelnummern zweistellig mit führender 0 bei Werten kleiner als 10 angegeben werden.
Die Funktion mungefilename() bewirkt, dass bestimmte Sonderzeichen nicht im Dateinamen auftauchen, da unter verschiedenen Dateisystemen nicht alle Zeichen in Dateinamen erlaubt sind.
Präzision von cdparanoia einstellen
MIthilfe von cdparanoia wird versucht, auch bei beschädigten CDs die Titel so genau wie möglich auszulesen. Sollte die CD sehr beschädigt sein, führt eine hohe Präzision von cdparanoia unter Umständen dazu, dass das Rippen sehr lange dauert. In einem solchen Fall kann man die Präzision heruntersetzen (siehe man cdparanoia
):
# Disables intra-read data verification; only overlap checking at read boundaries is performed. It can wedge if errors occur in the attempted overlap area:
CDPARANOIAOPTS='-Y'
# Disable all data verification and correction features. When using -Z, cdparanoia reads data exactly as would cdda2wav with an overlap setting of zero:
CDPARANOIAOPTS='-Z'
Einzelne Titel rippen
Um eine Auswahl einzelner Titel zu rippen, werden diese in einer einfachen Liste an den Befehl angehängt (hier die Titel 1, 3, 6, 7, 8, 9):
abcde 1 3 6-9
Ausgabeformat festlegen
Sollen die Titel in einem bestimmten Ausgabeformat kodiert werden (der entsprechende Codec muss dazu verfügbar sein), so verwendet man die Option -o. Für mp3 beispielsweise:
abcde -o mp3
Vorbis-Qualität einstellen
Standardmäßig werden die Titel beim Vorbis-Ausgabeformat mit der Qualität 3 kodiert. Möchte man diese Voreinstellung ändern, gibt man dies in der Konfigurationsdatei .abcde.conf an (mögliche Werte sind -1 bis 10, siehe man oggenc
):
OGGENCOPTS='-q 4'
Playliste erstellen
Durch folgende Einträge in der Konfigurationsdatei von abcde wird automatisch eine M3U-Playliste der gerippten Titel im angegebenen Verzeichnis erstellt:
PLAYLISTFORMAT='${ARTISTFILE}/${YEAR} ${ALBUMFILE}/PLAYLIST.m3u'
ACTIONS=default,playlist