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Programmieren mit Python 3

(Version 3.10.6 unter Linux Mint 21)

Logo: PythonPython ist eine dynamische Interpretersprache, die auf freier Software basiert und die Konzepte der prozeduralen Programmierung sowie der objektorientierten Programmierung verbindet (Hybridsprache). Mit ihr lassen sich einfache Skripte aber auch umfangreichere Programme mit grafischer Benutzeroberfläche schreiben. Im Konsolenmodus können kleine Programme auch direkt im Terminal geschrieben und ausgeführt werden. Aufgrund seiner klaren Struktur ist sie gerade auch für Einsteiger in die Programmierung gut geeignet.

Da Pythonprogramme direkt ausgeführt (interpretiert) werden, entfällt der mitunter mühselige Zwischenschritt der Kompilierung eines Programms. Andererseits ist Python aus dem gleichen Grund für rechenintensive oder zeitkritische Anwendungen unter Umständen weniger geeignet. Charakteristisch für Python ist der übersichtliche Quelltext, bei dem der Zusammenhang von Code-Blöcken durch Einrückung erzeugt wird und nicht durch Klammerung.

Gestartet werden Python-Programme mit dem Befehl python3, der in Linux Mint vorinstalliert ist. Er kann aber ggf. auch nachinstalliert werden:

sudo apt-get install python3

Installation per apturl symbol: question

Für Anfänger lohnt sich vielleicht auch ein Blick auf den Python-Editor Mu:

sudo apt-get install mu-editor

Installation per apturl symbol: question

Zu finden ist das Programm nach der Installation unter ► Entwicklung ► mu.

Wer eine Entwicklungsumgebung benötigt, kann sich über die Anwendungsverwaltung die IDE PyCharm als Flatpak installieren.

Konsolenmodus

Um in den Konsolenmodus zu gelangen, gibt man im Terminal einfach den Befehl python3 ohne irgendwelche Attribute ein. Die Eingabeaufforderung wird nun durch drei Größer-als-Zeichen eingeleitet. An dieser Stelle kann man nun Python-Befehle eingeben, die sofort ausgeführt werden. Beispiel:

Code kopieren
benutzer@rechner:~$ python3
Python 3.10.4 (main, Jun 29 2022, 12:14:53) [GCC 11.2.0] on linux
Type "help", "copyright", "credits" or "license" for more information.
>>> a = "Hallo, Welt!"
>>> print(a)
Hallo, Welt!
>>> exit()
benutzer@rechner:~$ 

In der ersten Zeile wurde der Variable a der String "Hallo, Welt!" als Wert zugewiesen. In der zweiten Zeile wurde dieser Wert mit der Funktion print() ausgegeben.

Diesen Modus kann man durch den Befehl exit() bzw. die Tastenkombination Strg+D wieder verlassen.

Python-Skripte

Komplexere Programme werden üblicherweise in einer Skriptdatei gespeichert, die durch einen Befehl ausgeführt wird (s. folgendes Beispiel). Python-Skripte können mit jedem beliebigen Texteditor verfasst werden, für Linux Mint existieren aber auch diverse Entwicklungsumgebungen.

Code kopieren
#!/usr/bin/python3
# -*- coding: utf-8 -*-

"""
Hier ein erstes Beispiel.
Dieses Programm addiert im Terminal zwei Zahlen, die vom Benutzer eingegeben wurden.
Mehrzeilige Kommentare werden von drei Doublequotes umschlossen.
"""

# Einzeilige Kommentare werden von einem Doppelkreuz eingeleitet.
a = input("Geben Sie eine Zahl ein: ")  # Eingabe der ersten Zahl
b = input("Geben Sie noch eine Zahl ein: ")  # Eingabe der zweiten Zahl
c = float(a) + float(b)
print("Die Summe von", a, "+", b, "ist gleich", c)  # Ausgabe des Ergebnisses
exit("Ende.")
print("Diese Anweisung wird nicht mehr ausgeführt.")

In der ersten Zeile (dem sog. Shebang) wird der Pfad zum Python-Interpreter angegeben. Die zweite Zeile enthält die Zeichenkodierung.

Diese Datei wird z. B. unter ~/Python/Beispiele/test.py gespeichert und über das Terminal mit dem Befehl python3 ~/Python/Beispiele/test.py ausgeführt. Ein- und Ausgaben erfolgen in diesem Fall über das Terminal.

Eingabe, Ausgabe, Abbruch

► Python-Dokumentation: input print exit

In dem obigen Beispielskript werden die ersten drei Python-Funktionen eingeführt. Mit der Funktion input() wird das Programm angehalten und der Benutzer zu einer Dateneingabe aufgefordert. Ein Argument, das an diese Funktion übergeben wird, wird als Text der Eingabeaufforderung ausgegeben.

Mit der Funktion print() wird die Ausgabe einer neuen Zeile eingeleitet. Die Argumente, die an diese Funktion übergegeben werden, werden jeweils mit einem Leerzeichen getrennt in einer Zeile ausgegeben.

Mit der Funktion exit() kann ein Programmablauf vorzeitig beendet werden. Nachfolgende Programmteile werden nicht mehr ausgeführt (s. Zeile 16). Ein angegebenes Argument wird als Text ausgegeben. Am Ende eines Skriptes ist exit() nicht erforderlich.