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Schriften bearbeiten mit FontForge

(quelloffen, Version 20201107 unter Linux Mint 21) symbol: image

Installationen, die nicht über die offiziellen Paketquellen erfolgen, stellen unter Umständen ein Sicherheitsrisiko für den verwendeten Rechner dar. ► Weitere Informationen

Logo: FontforgeFontForge ist eine Anwendung zum Bearbeiten von Schriftartendateien diverser Formate wie TrueType, OpenType, WOFF und andere. Das Programm ist in Linux Mint nicht vorinstalliert.

Installation aus den offiziellen Paketquellen:

sudo apt-get install fontforge

Installation per apturl symbol: question

Installation als Flatpak: (Version 20230101)

flatpak install https://flathub.org/repo/appstream/org.fontforge.FontForge.flatpakref

Das Programm ist dann über ► Grafik ► FontForge verfügbar.

Familien und Sippen in der Typografie und digitalen Textverarbeitung

Die Begriffe Schriftfamilie und Schriftsippe werden in der klassischen Typografie und in der digitalen Textverarbeitung sowie Schriftproduktion unterschiedlich verwendet.

In der Typografie werden in einer Schriftfamilie alle Schriftschnitte ähnlicher Anmutung zusammengefasst. In einer Schriftsippe werden dann lediglich Varianten wie Sans-Serif, Serif und Monospace etc. einer Schriftart zusammengefasst.

Der folgende Text beschreibt davon abweichend die Verwendung in der digitalen Textverarbeitung und Schriftproduktion, wie sie mit FontForge ausgeführt werden kann.

Eine Schriftart kann aus einem einzigen aber auch aus mehreren Schriftschnitten bestehen, die sich dann beispielsweise in der Strichstärke (mager, normal, fett), der Dickte (schmal, normal, breit) oder der Zeichenlage (aufrecht, kursiv) unterscheiden. Außerdem kann ein Schnitt für Kapitälchen oder andere Sonderformen vorliegen. Existieren bei einer Schrift verschiedene Schnitte, so werden diese in der Regel zu einer Familie zusammengefasst. Sehr häufig findet man innerhalb einer Schriftfamilie die Schnitte Normal, Kursiv, Fett und Fettkursiv, die in Textverarbeitungsprogrammen über die entsprechenden Buttons ausgewählt werden können.

Existieren weitere Schnitte beispielsweise für magere oder breitere Varianten einer Schrift, so können diese entweder ebenfalls als Teil der Schriftfamilie definiert oder in eine eigene Familie ausgelagert werden. In diesem Fall sind diese Schnitte dann nicht mehr über die Buttons eines Textverarbeitungsprogramms auszuwählen, sondern über entsprechende spezielle Dialoge. Weitere Schnitte innerhalb der gleichen Familie findet man beispielsweise in LibreOffice über Format ► Zeichen… ► Schrift ► Vorlage. Sind die Schnitte dagegen Teil einer eigenen Familie, so existiert ein entsprechender Eintrag in der Dropdown-Liste für die Schriftarten. Die einzelnen Familien einer Schriftart werden dann zu einer Schriftsippe zusammengefasst. Die Schriftsippe DejaVu besteht zum Beispiel aus den Familien Sans (Regular, Oblique, Bold, BoldOblique), Sans Light (nur Regular), Sans Condensed (Regular, Oblique, Bold, BoldOblique), Sans Mono (Regular, Oblique, Bold, BoldOblique), Serif (Regular, Italic, Bold, BoldItalic) und Serif Condensed (Regular, Italic, Bold, BoldItalic). Also insgesamt 21 Schriftschnitte in 6 Schriftfamilien.

Schriftnamen reparieren

Sollten einzelne Schnitte einer Schriftart zwar als Datei vorhanden, aber in einem Textverarbeitungsprogramm nicht verfügbar sein, so kann das an der Benennung des Schnittes liegen. In FontForge findet man diese Eigenschaften unter Element ► Schrift-Eigenschaften ► PS Names. Die Einträge in diesem Dialog haben folgende Bedeutung:

Schriftname
Dies ist der individuelle Name des aktuellen Schriftschnittes. Er besteht in der Regel aus dem Familiennamen und dem Namen des Schnittes. Er muss systemweit einmalig sein und darf keine Leerzeichen enthalten. Dieser Name wird nur intern verwendet.

Familienname
Dies ist der Name der Schriftfamilie, zu der der Schnitt gehört. Alle Schnitte mit genau diesem Namen werden zu einer Familie zusammengefasst. Dieser Name wird in der Dropdown-Liste des Textverarbeitungsprogramms angezeigt.

Angezeigter Name für Benutzer
Dies ist der individuelle Name des aktuellen Schriftschnittes, wie er beispielsweise in einer Anwendung zur Schriftenvorschau angezeigt wird. Er besteht in der Regel aus dem Familiennamen und dem Namen des Schnittes.

Unter Umständen muss man noch unter Gewicht die korrekte Strichstärke angeben (Regular bzw. Bold). Diese Angabe muss mit der Auswahl unter OS/2 ► Misc. ► Weight Class übereinstimmen (400 für Normal und 700 für Fett).

Nach der Korrektur der Namen exportiert man den geänderten Schriftschnitt über Datei ► Fonts herstellen… in das gewünschte Format.